Informationen zur Therapieform
Achtsamkeitsbasierte Verfahren
Achtsamkeit steht für das Streben, sich möglichst wertfrei, absichtsvoll und mit großer Offenheit geistig dem Hier-und-Jetzt zuzuwenden. Ursprünglich wurde dieser Bewusstseins- und Wahrnehmungszustand der buddhistischen Lehre sowie der fernöstlichen Meditationspraxis zugeordnet. In den vergangenen Jahren fand das Konzept der Achtsamkeit immer mehr Eingang und Berücksichtigung in psychotherapeutische Behandlungsansätze und wird unter anderem einem neueren Bereich der Verhaltenstherapie zugeordnet.
Einen entscheidenden Einfluss hatte hierbei der Mediziner Prof. Dr. Kabat-Zinn, der ein entsprechendes Übungsprogramm „Mindfulness-Based Stress Reduction“ (MBSR) konzipierte. Mit Hilfe sowohl der Vermittlung und des Trainings verschiedener Achtsamkeitstechniken (z. B. Body Scan oder Sitzmeditation) wird die Fähigkeit der Achtsamkeit erlernt, wodurch der Übende immer mehr Bewusstsein für sowohl verselbstständigte, belastende Emotionen als auch Gedanken erwirbt. Gleichzeitig wird durch die bewusste Lenkung der Wahrnehmung und des Bewusstseins auf die Gegenwart ein Ausstieg aus diesen möglich.
Vielzählige Studien dokumentieren die gesundheitsförderliche Wirkung in Form von Verminderung körperlicher sowie psychischer Symptome, einer besseren Stressbewältigung, einer erhöhten Entspannungsfähigkeit, eines wachsenden Selbstvertrauens und der Zunahme einer Akzeptanzfähigkeit. Diese Methode empfiehlt sich vor allem zur Rückfallprophylaxe depressiver Erkrankungen, zur Stärkung des eigenen Stressmanagements und zur Akzeptanzentwicklung gegenüber unveränderlichen Belastungssituationen.
“Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.”
—Weisheit aus Ostafrika